Wespenstich – Vorbeugung und Nachsorge bei Insektenstichen

Wespenhinterteil mit-Stachel
Wespenstachel

Grundsätzlich stechen Wespen nur bei der Jagd und zur Abwehr. Wenn eine Wespe jagt, erlegt sie ihre Beute mit mehreren Stichen. Jedoch nur dann, wenn sie das Beutetier selbst verzehrt. Ansonsten wird es durch einen Wespenstich paralysiert und zum Nest transportiert, wo es als Nahrung für die Wespenlarven dient.

Da eine Wespe nicht nur selbst Jäger, sondern auch Gejagte ist, muss sie sich verteidigen können. Hierfür dient ebenfalls der Stachel. Fühlt sich die Wespe bedroht oder wird angegriffen, bohrt sie die Stechborsten und die Stachelrinne in den Körper des Feindes und injiziert ihr Gift.

 

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Welche Arten stechen besonders häufig?

Es gibt keine Wespenarten, die besonders häufig stechen, da Wespen ein eher friedliebendes Volk sind. Jedoch sollte man sich an einige Verhaltensregeln in der Nähe dieser Insekten halten.

Einem Wespennest sollte man sich zum Beispiel nicht nähren, sowie den Flugrouten, die in das Nest führen. Hier ist die Bereitschaft zu stechen größer. Ebenso bei dem Versuch die Wespen zu vertreiben, in dem man sie anpustet oder nach ihnen schlägt, steigt das Risiko gestochen zu werden.

Auch von einer mit Bier oder Saft gefüllten Wespenfalle ist dringend abzuraten, da sie Erstens, gesetzlich verboten ist und Zweitens, nur noch mehr Wespen anlockt und somit das Risiko gestochen zu werden, erhöht.

 

Welches Gift setzen Wespen ein?

Bei einem Wespenstich wird dem Körper ein Cocktail aus mehreren Substanzen verabreicht. Dieser beinhaltet Amine, Kinine, Serotonin und Histamin. Zusätzlich enthält das Gift noch Allergene wie das Antigen 5, die Phospholipasen A1 und A2 und die Hyaluronidase.

 

Wie wirkt das Gift eines Wespenstichs?

Die im Wespengift enthaltenen Stoffe Amine, Serotonin und Histamin sind maßgeblich für das Schmerzempfinden verantwortlich. Zusätzlich wird das Herz-Kreislaufsystem durch das Serotonin belastet, da dies, je nachdem welches Blutgefäß betroffen ist, zu einer Kontraktion oder Relaxation führt.

Das Kinin, das ebenfalls durch den Wespenstich verabreicht wird, lässt glatte Muskulatur, das ist zum Beispiel die Herzmuskulatur, kontrahieren, was zum Blutdruckabfall führt. Schwerwiegende Folgen können bei Kindern und Allergikern auftreten. Bei Kindern können folgende Tipps zum Wespenschutz helfen.

 

Wie kann man Wespenstiche vermeiden?

Ein altes Sprichwort lautet: “Tust du mir nichts, tu ich dir nichts!” Genau das trifft auf Wespen zu. Entgegen der Annahme, das Wespen besonders aggressiv und angriffslustig sind, hat sich herausgestellt, dass sie genauso friedliebende Tiere sind wie Bienen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Wespenstichen. Warum nur?

Hier sind ein paar Verhaltensregeln, mit denen sich das Zusammenleben von Mensch und Wespe friedlich gestalten lässt: In der Ruhe liegt die Kraft! Vermeide auf alle Fälle schnelle Bewegungen.

Schlage oder puste nicht nach den Wespen und halte dich vor allem von einem Wespennest fern. Das sind die Grundlagen für den Umgang mit den Insekten.

Des Weiteren solltest du nicht barfuß im Gras laufen, denn du könntest auf eine Wespe treten. Vermeide im Sommer das Auftragen von stark duftenden Cremes oder Parfums. Oft sind Inhaltsstoffe enthalten, die den Angriffssignalen der Wespen ähneln und sie aggressiv machen.

Zum Schluss solltest du noch darauf achten, dass süße Speisen und Getränke abgedeckt sind, da die Wespen dadurch angelockt werden.




Was sollte man tun, wenn man gestochen wird?

Wespenstachel mit Giftsack Vergroesserung

Es muss auf alle Fälle beobachtet werden, ob nach dem Wespenstich Anzeichen einer allergischen Reaktion auftreten. In diesem Fall ist sofort der Notarzt zu kontaktieren. Ansonsten hilft es, den Wespenstich zu kühlen oder auch mit Alkohol abzutupfen.

Das hilft dabei, dass der Wespenstich nicht so stark anschwillt, kühlt und desinfiziert zusätzlich die Stelle. Bitte den Wespenstich nicht mit dem Mund aussaugen! Das Gift kann so über die Mundschleimhäute in den Körper des Helfers gelangen und ebenfalls eine allergische Reaktion auslösen.

 

Welche Hausmittel helfen beim Wespenstich?

Ist es zu einem Wespenstich gekommen, kann als Erstes versucht werden, das Gift herauszudrücken. Danach, bevor eine Schwellung da ist, den Wespenstich mit heißem Wasser und einem Waschlappen abtupfen.

Sofern es schon zu einer Schwellung gekommen ist, muss die Stelle gekühlt werden. Entweder mit einem kalten, nassen Lappen, Kühlkissen oder Speisequark. Der Saft einer Zwiebel kann ebenfalls aufgetragen werden. Er wirkt entzündungshemmend.

Ebenso hilfreich sind ein Tonerde- oder kalter Essigumschlag. Ein Tipp der Imker: Salz in warmen Wasser auflösen und mittels eines Baumwolltuches den Wespenstich abtupfen.

 

Welche freien Medikamente und Cremes helfen gegen die Schwellung und Juckreiz?

Cremes, die Antihistamin enthalten, wie etwa Fenistil*, lindern die Schwellung und den Juckreiz nach einem Wespenstich. Auch Stichheiler wie der Riemser Pharma Bite Away* sind nicht verschreibungspflichtig, sehr hilfreich un angenehm in der Anwendung. Es wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und erhitzt sie auf bis zu 51°C. Dabei werden die Histamine, die in den Körper gelangt sind, zerstört und die Schwellung und der Juckreiz sind nicht so ausgeprägt.

 

Wie merke ich, dass ich allergisch auf Wespenstiche bin?

Nach einem Wespenstich ist es sinnvoll, die Reaktion des Körpers genau zu beobachten. Zunächst können großflächige Hautausschläge und Juckreiz auftreten oder aber auch eine stark laufende Nase, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden.

Sogar eine leichte Anschwellung des Gesichtes ist möglich. Diese Symptome zählen alle zu sogenannten Allgemeinsymptomen. Kommen nun auch noch eine Quaddel-Bildung, Kopfschmerzen oder sogar Atemnot hinzu, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen.

wespenstich-in-hand
Wespenstich in Hand – von Niels Kolditz (Niels Kolditz) [CC BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de oder GFDL], via Wikimedia Commons

Was passiert im Körper eines Allergikers nach dem Wespenstich?

Bei einem Allergiker löst das Gift von einem Wespenstich nicht nur eine Schwellung um die Einstichstelle aus. Im schlimmsten Fall kann sogar der Hals anschwellen, wobei die Luftröhre zugedrückt wird und somit das atmen nicht mehr möglich ist. Es herrscht akute Erstickungsgefahr!

Außerdem kann das Kinin des Wespengifts den Blutdruck so drastisch abfallen lassen, dass die betroffene Person ohnmächtig wird und ihr Kreislauf zusammenbricht. Hier spricht man von einer Schockreaktion, die lebensbedrohlich ist und sofort von einem Notarzt behandelt werden muss.

 

Was sollten Allergiker beim Wespenstich tun?

Sofort den Notarzt rufen! Für Menschen, die bereits wissen, dass sie allergisch auf einen Wespenstich reagieren ist es sinnvoll immer ein Notfallset griffbereit zu haben.

Dies besteht aus verschreibungspflichtigen Medikamenten, sowie Adrenalin, das bei einer allergischen Reaktion in den Oberschenkel gespritzt wird. Doch auch nach einer Selbstbehandlung sollte sicherheitshalber ein Arzt aufgesucht werden.